Studie zeigt volkswirtschaftliche Bedeutung der Immobilienbranche
Die Immobilienwirtschaft hat einen Anteil von 16 Prozent am Schweizer BIP und sorgt für 592'000 Vollzeitstellen. Das zeigt eine neue Studie der Immobilienberatungsfirma pom+ im Auftrag des Bundesamtes für Wohnungswesen (BWO) und des Hauseigentümerverbandes Schweiz (HEV).
Ganze 14 Prozent aller Beschäftigten in der Schweiz arbeiten in der Immobilienbranche, so das Ergebnis der im Mai veröffentlichten Studie. Insgesamt hat mehr als jede sechste in der Schweiz beschäftigte Person eine Stelle mit Immobilienbezug inne. Auf Vollzeitäquivalente gerechnet werden 592'000 Stellen bekleidet. Hinzu kommen rund 65'000 Vollzeitäquivalente für Personen, welche zum Beispiel Beratungsdienstleistungen im Bereich der Immobilienbranche erbringen.
Bewirtschaftungsbranche mit signifikantem Einfluss
Der Markt für die Bewirtschaftung beträgt rund 56 Milliarden Franken. Dies ist ein Anstieg um mehr als 11 Milliarden Franken in den letzten zehn Jahren. Die Leistungen im Bereich Bewirtschaftung erfolgen zu rund einem Drittel unternehmensintern, rund zwei Drittel übernehmen professionelle Dienstleister.
Wachsende Gebäudelandschaft Schweiz
Gebäude gehören zu den langlebigsten Wirtschaftsgütern überhaupt – nach einer kurzen Bauphase werden sie mehrere Jahrzehnte lang genutzt. In der Schweiz gibt es rund 2.82 Millionen Gebäude. Knapp zwei Drittel davon sind Wohngebäude. Seit der letzten Studie 2014 sind rund 160'000 Gebäude dazugekommen, wobei es sich ebenfalls vor allem um Wohngebäude handelt. Auch wenn dies eine hohe Anzahl ist, sind nur 5,7 Prozent der Fläche in der Schweiz überhaupt bebaubar. Von diesen Bauzonen sind jedoch über 80 Prozent bereits verbaut.
Zentral für Steuereinnahmen
Aus volkswirtschaftlicher Sicht ist die Steuerwirkung der Immobilienbranche nicht zu vernachlässigen. Dazu zählen zum einen Einkommenssteuern der Beschäftigten, Gewinnsteuern der in der Immobilienbranche tätigen Unternehmen sowie die Mehrwertsteuer. Hinzu kommen aber andererseits spezifisch immobilienbezogene Sondersteuern wie die Grundsteuern, Vermögensgewinnsteuern und Steuern auf Vermögensverkehr. Alles in allem erhält die öffentliche Hand jährlich 17,4 Milliarden Franken Steuereinnahmen aus der Immobilienwirtschaft. Dieser Betrag hat von 2016 bis 2021 deutlich zugenommen. Auch prozentual ist der Anteil der Steuereinnahmen aus der Immobilienwirtschaft in dieser Zeit leicht gestiegen. Die Immobilienbranche ist damit für stolze 11 Prozent der Steuereinnahmen in der Schweiz verantwortlich.
Bedeutung für Arbeitsplätze, Sicherheit und Pensionskassen
Damit ist die Immobilienwirtschaft einer der wichtigsten Faktoren in der Schweizer Volkswirtschaft. Bei der Beschäftigung erreicht keine andere Einzelbranche alleine dieses Gewicht. Sie liegt damit zum Beispiel vor dem Grosshandel (10,6 Prozent der Beschäftigten) und der öffentlichen Verwaltung (10,5 Prozent der Beschäftigen) sowie Finanz- und Gesundheitswesen (je 5,6 Prozent der Beschäftigten). Die volkswirtschaftliche Bedeutung geht aber über diese Zahlen hinaus: Die Immobilienwirtschaft leistet einen zentralen Beitrag an die Sicherheit von Vermögensanlagen und Investments, insbesondere von Pensionskassen. Indem die Immobilienbranche also die Renten der Schweizer Bevölkerung sichert, profitieren Millionen Schweizerinnen und Schweizer von der Immobilienwirtschaft.